Kombucha-Tee ist ein echtes Trendgetränk – und anscheinend total gesund.
Ein lebendiger Pilz
Ein Pilz aus Hefen und Bakterien, die den Tee fermentieren und gesunde Säuren, Aminosäuren und Enzyme herstellen. Bewiesen sind diese besonders gesunden Eigenschaften zwar nicht, in Asien schwört man seit Jahrtausenden auf dessen Wirkung. Es kann also nicht so verkehrt sein, Kombucha zu trinken. Irgendetwas muss ja da dran sein. Kombucha ist weltweit total beliebt und hat gerade in den letzten Jahren und Monaten einen regelrechten Boom erlebt. Eine Wohltat für den Körper, aber auch für den Geist.
Was steckt denn nun hinter dem Wort Kombucha?
Kombucha ist ein Gärgetränk aus gesüßtem fermentiertem Tee. Im Prinzip ganz einfach aus drei Zutaten hergestellt: Tee (schwarz, grün und/oder Kräutertee), Zucker und dem Teepilz. Dieser Teepilz wird in der Community Scoby genannt (Abkürzung für „Symbiotic culture of bacteria and yeasts“) und er beinhaltet das Geheimnis der Hefen und Bakterien, die den Tee zusammen mit dem Zucker fermentieren und eine gesunde Auswirkung auf unseren Körper haben soll. Der Scoby spaltet den Zucker in Glucose und Fructose und werden zusammen mit dem Tee verstoffwechselt. Der Zucker ist neben dem Tee die wichtigste Zutat für den Scoby.
Hört sich nach einem extrem gezuckerten Tee an. Und das soll dann gesund sein?
Der Zucker wird im Prozess der Fermentation zu einem großen Teil durch den Teepilz „verspeist“ bzw. verstoffwechselt. Diese Stoffwechselprodukte sind es, denen man die gesunden Eigenschaften für unseren Körper nachsagt.
Je länger die Fermentation andauert, also je länger man den Scoby im Tee schwimmen lässt, desto mehr Zucker wird „verspeist“ aber auch mehr Essigsäure produziert. Der Kombucha wird nach und nach weniger süß, die Säure nimmt zu. Und so schmeckt der Kombucha immer weniger wie süßer Tee, sondern entwickelt sich langsam zu einem leicht sauren Getränk. Die Säure nimmt immer mehr zu und würde nach einem Monat tatsächlich zu Essig. Man hat es also selbst in der Hand, wie viel Zucker man trinken möchte oder wie sauer der Kombuch schmecken soll.
Gesundheitsfördernde Wirkung
Nein, es gibt keine Studie die belegt, dass Kombucha ein Heilmittel oder gesundheitsfördernd ist. Doch durch die Bakterienstämme und die Fermentation kann man nach Jahrhunderten dem Tee viele positive Eigenschaften zusprechen: Kombucha kann durch seine bioaktiven Mikroorganismen bei Verdauungsproblemen helfen. Man sagt ihm nach Menschen mit Diabetes zu unterstützen, da er blutzuckerregulierend sein soll. Patienten mit einer Immunschwäche oder Rheumapatienten soll er besonders gut tun. Er wirkt wohl entzündungshemmend und antibakteriell.
Doch selbst wenn das alles nicht stimmen sollte und man sich diese positiven Effeket nur einbildet: Auch ein guter Placeboeffekt ist ein erzielter Effekt. Als Erfrischungsgetränk bringt Kombucha jede Menge Abwechlung in die Küche und kommt mit hunderten verschiedener Rezeptideen um die Ecke. Gesünder als Limonade oder Colagetränke ist er in jedem Fall.
Kombucha Zuhause selber machen
Die gute Nachricht ist: Du kannst Kombucha ganz einfach Zuhause selbst herstellen. Schwarzen oder grünen Tee sowie Zucker hast Du wahrscheinlich sowieso und benötigst dazu nur noch ein paar Kleinigkeiten. Wir haben für Dich eine kleine Einkaufsliste zusammen gestellt, damit Du es einfacher hast und dein neues Projekt schnell beginnen kannst:
Was du zum Kombucha brauen brauchst
- Loser Schwarzer und/oder grüner Tee
- dann benötigst Du Zucker und einen Kombucha Pilz (der direkt mit der benötigten Starterflüssigkeit geliefert wird) oder Du kennst vielleicht jemanden, der Dir einen Ableger von seinem eigenen Scoby vererbt
- ein kleines Küchensieb
- ein großes Einmachglas (mind. 3l). Wir benutzen dieses.
- den fertigen Kombucha füllen wir in Milchflaschen um
- sind nicht nur günstig, sondern auch schnell & einfach im Internet bestellt. Gerade den oben erwähnten Scoby können Sie dort einfach erwerben, da er ansonsten nur in Feinkostläden zu finden ist. Den SCOBY kannst Du im Internet bestellen, manchmal bekommt man ihn auch in gut sortierten Bio Supermärkten oder Reformhäusern. Oder Du kennst jemanden, der ebenfalls selber Kombucha herstellt. Da sich der SCOBY regelmäßig teilt, könntet ihr dann einfach diesen ‘Ableger’ nehmen.
Wenn Du keine Lust hast, alles in Einzelteilen zu kaufen, können wir Dir dieses Starter Set empfehlen. Es beinhaltet alles was du für den Start benötigst. Hast du bisher noch keine oder wenig Erfahrung mit Kombucha gemacht und möchtest erst einmal probieren, ob dir Kombucha überhaupt schmeckt? Dann bestell Dir doch zum Beispiel dieses Probierset bestehend aus verschiedenen Kombuchasorten und bilde Dir erst einmal selbst eine Meinung.
Grundrezept
Zutaten für ca. 3 Liter Kombucha
Zutaten
- 1 Scoby
- 100-200ml Starterflüssigkeit oder fertigen Kombucha
- 9 TL loser schwarzer oder grüner Tee (ohne Aromen)
- 150g Vollrohrzucker
- 2,5l Wasser
- Küchengummi
- Stück altes Küchenhandtuch oder Zewa
Und so wird´s gemacht
- 1 Achte bitte bei allem was du tust auf die Hygiene. Diese ist das A und O!
- 2 Setze den Tee auf, für den Du Dich entschieden hast. Schwarz und grün können auch gemischt werden, sollten aufgrund ihrer unterschiedlichen Ziehzeit, aber getrennt voneinander gekocht werden. Du benötigst 1 Liter Tee insgesamt.
- 3 Achte beim abgießen darauf, dass keine Teeblätter zurück bleiben. Diese können zu Schimmel im Kombucha führen. Gib nun den Zucker hinzu und rühre so lange, bis sich dieser komplett aufgelöst hat.
- 4 Gib nun die übrigen 1,4 Liter Wasser hinzu und lasse den Tee abkühlen.
- 5 Wenn Du den Scoby mit der Starterflüssigkeit hinzu gibst, darf der Tee maximal 25 Grad warm sein. Ansonsten kann Dein Scoby absterben. Achte auf saubere und seifenfreie Hände.
- 6 Nimm nun Zewa oder ein Stück altes Küchenhandtuch und decke das Glas oben ab. Verschließe das Glas mit dem Küchengummi. So gelangt kein Dreck in das Glas, aber der Kombucha kann atmen.
Phase 1
Stelle Dein Kombuchaglas an einen gut belüfteten dunklen Ort, an dem er nicht gestört wird. Vermeide direkte Sonneneinstrahlung oder Heizungsluft. Auch ein zu kalter Keller ist nicht optimal (Schimmelgefahr). 20-25 Grad sind optimal. Denn je höher die Zimmertemperatur beträgt, desto schneller gärt dein Kombucha. Du solltest dem Prozess aber ein bisschen Zeit geben. Bei 20 Grad Zimmertemperatur braucht der Kombucha ungefähr 10-12 Tage. Wir empfehlen Dir aber ihn ab Tag 5 täglich zu probieren, um den für Dich besten Geschmack heraus zu finden. Der Kombucha sollte nicht zu süß aber natürlich auch nicht zu sauer schmecken. Notiere Dir Deine Erfahrungen für die nächste Runde.
Phase 2
Wenn Dir dein Kombucha schmeckt, kannst Du den Scoby entnehmen. Spül ihn mit handwarmen Wasser vorsichtig ab und leg ihn erst einmal in eine saubere Schale oder Teller. Entnimm 100-200 ml Kombucha als Starterflüssigkeit für deinen nächsten Ansatz. Den übrigen Kombucha kannst du nun in Flaschen umfüllen und genießen. Durch das Verschließen der Flaschen bildet sich nun noch die prickelnde Kohlensäure.
Wer mag kann jetzt Beeren, Kräuter oder Sirupe dazu geben. Aber aufpassen: Je mehr Zucker desto mehr Kohlensäure entsteht. Nun lässt du den Kombucha an einem sicheren Ort (nicht das doch mal eine Flasche platzt) für ca. 1 Woche stehen.
Mit dem Scoby fängst Du nun von vorne an. Brauchst du eine Pause? Dann stelle den Teepilz in der Starterflüssigkeit in einem verschlossenen Glas in den Kühlschrank. Um ihn wieder zu verwenden musst Du ihn erst „aufwecken“, aber das würde hier den Rahmen sprengen.
Die Gärzeit, die Teesorten und die Raumtemperatur Temperatur sowie die Menge an Zucker lassen deinen Kombucha jedes Mal anders schmecken. Experimentiere so lange, bis Du das für dich leckerste Rezept gefunden hast. Mach dir immer wieder Notizen, damit du die Veränderungen nachverfolgen kannst.
Ist der Kombucha fertig fermentiert, hält er sich im Kühlschrank 1-2 Wochen, es sei denn du hast ihn vorher schon ausgetrunken 🙂
Tipps, Tricks und wichtige Hinweise
- An der Oberfläche Deines Kombuchaglases wird sich während Phase 1 ein kleiner neuer Scoby bilden. Wenn dieser groß genug ist, kannst du ihn verschenken oder für ein weiteres Glas benutzen.
- Der Teepilz schwimmt mal oben und mal unten im Glas. Beides ist ok.
- Es entstehen verschiedene Hefestämme im Glas, auch das ist normal. Sie können braun oder weiß aussehen. Schimmel wäre fellig und bildet sich auf der Oberfläche des Teepilzes. Schimmel ist extrem selten und lässt sich von den Hefestämmen klar unterschieden.
- Das Kombuchglas muss regelmäßig ausgespült werden. Am Besten mit Essig. Nicht mit Seife.
- Die Farbe deines Teepilzes verändert sich, je nachdem welchen Tee du verwendest. Benutzt du einen Teil Früchtetee, wird dein Scoby z.B. rosa.
- Kaufst du fertigen Kombucha, dann achte darauf, dass dieser nicht pasteurisiert wurde. In erhitztem Kombucha ist alles Leben erloschen und nichts wertvolles mehr enthalten. Der einzige Vorteil: Er ist günstig zu kriegen.
- Hyghiene! Hyghiene! Hyghiene!
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